Osaka

Nach Kyoto und Nara wo ich viele Tempel, Schreine und Gärten gesehen habe war ich bereit für etwas neues. Mein Reiseführer meint, dass ich nach Osaka gehen sollte, und das war genau das was ich tat. Nach dem Besuch im Toshodai-ji habe ich im Hostel mein Gepäck abgeholt und mich dann mit den öffentlichen Verkehrsmittel wieder auf den Weg gemacht. Während dieser Route war ich einmal mehr beeindruckt wie einfach das Ganze ist: Auf Google Maps habe ich die Bushaltestelle beim Hostel in Nara und die Metrostation beim Hostel in Osaka eingegeben, und raus kommt eine fix fertige Route mit Bus, Zug und Metro. In einem Bahnhof im Süden von Osaka bin ich umgestiegen auf die Metro, und kurze Zeit später stand ich vor dem Hostel. Easy!

Nachdem ich mich einquartiert habe, wieder in einem Zimmer mit der Matraze am Boden, habe ich mich auf Entdeckungstour gemacht. Wieder hat der Reiseführer eine vorgeschlagene Route bereit, und mein Hostel war ganz nah beim Startpunkt von dieser Route. Ich habe schnell gemerkt dass mein Hostel wirklich an einer super lage war. Schnell war ich bei der Dotonbori angelangt, der berühmten Strasse mit den vielen Restaurants und dem Fluss nebenan. Das ist auch der Ort mit der berühmten Leuchtreklame mit dem laufenden Mann.

Die Dotonbori in Osaka
Die berühmte Leuchtreklame von Osaka
Dotonbori am Abend
Strassenszene bei Nacht in Osaka
Die ikonische Glico Leuchtreklame bei Nacht

Ich war langsam aber sicher hungrig, und so habe ich Tripadvisor mal um Rat gebeten. Echt, wie ging das früher ohne Smartphone? Tripadvisor hat mir einen Ort namens GYOZAOH! vorgeschlagen, das ganz in der Nähe war. Und es hatte super Reviews. Es war genau das was ich gesucht habe: Ein kleines lokal, ähnlich wie ein Pub. Natürlich musste ich diese Gyozas versuchen. Es sind japanische Dumplings, frittiert oder gedämpft. Genau richtig als Vorspeise. Und danach Poulet mit Coleslaw. Es war wirklich extrem leckeres Essen. Der Besitzer war auch sehr freundlich und hat mir erklärt was es sich mit diesem Essen auf sich hat und wie man es isst. Der junge Angestellte gesellte sich dann auch noch zu mir da noch nicht so viel los war, und er wollte sein Englisch brauchen, also haben wir recht lange zusammen geschwatzt, bis dann wirklich mehr Kundschaft im Haus war und er wieder arbeiten musste. Wirklich ein gelungener Abend.

Gyozas, echt lecker!
Poulet als Hauptgang

Ich habe Osaka quasi als Hub vorgesehen, um auch Ziele ein wenig ausserhalb zu erforschen, insbesondere Kōyasan und das Schloss Himeji. Nach Kōyasan habe ich einen Ausflug mit Übernachtung geplant. Taka, der freundliche Besitzer des Beehive Hostels in Osaka hat mir erlaubt, meinen grossen Rucksack bei ihm im Hostel zu lassen. Mit einem kleinen Rucksack reist es sich weitaus angenehmer.

Aus Kōyasan und Himeji werde ich je noch einen Beitrag schreiben.

Nach meiner Rückkehr aus Kōyasan habe ich an einer Free Walkingtour durch Osaka teilgenommen. Masa, unser Tourguide hat uns an viele interessante Orte mitgenommen. Von der Namba Station sind wir durch die Dotonbori spaziert, wo uns Masa noch ein paar interessante Details erklärt hat. Beispiel: Die Leuchtreklame mit dem laufenden Mann gehört zu einem Süsswaren Hersteller und wirbt für dessen Caramel „Täfeli“.

Weiter sind wir nach Ebisucho, der Stadtteil wo Elektronik verkauft und repariert wurde. Leider wurde auch in Japan dieser Markt durch die grossen Ketten übernommen. Dieses Viertel hat nun als Alternative die Gaming und Anime Szene für sich entdeckt. Dies ist auch so ein Klischee von Japan, das sich aber effektiv bestätigt an solchen Orten.

Der Tsutenkaku Turm in Shinsekai
Strassenszene in Osaka
Masa hat uns auch Infos zur japanischen Kultur gegeben

Der abstruseste Ort den wir besucht haben war wohl das Hello Kitty Parking. Kein Witz, ein Parkplatz im Hello Kitty Design. Neulich habe ich gerade gesehen dass neuerdings auch ein Hello Kitty Shinkansen auf Japans Schienen rollt. Muss ich nicht verstehen, aber dies scheint in Japan ein riesen Ding zu sein. Beliebt scheint das Parking allerdings nicht zu sein, es war kein einziges Auto dort geparkt als wir dort waren.

Hello Kitty Parking
Hello Kitty Parking

Ganz gut gefallen hat mir auch den Kuromon Markt, wo man sich mit Streetfood eindecken kann. An meinem letzten Tag bin ich da nochmal hin um dort noch auf kulinarische Entdeckungsreise zu gehen.

Der Kuromon Markt

Nach der Tour bin ich Masas Vorschlag gefolgt und bin in das neuere Geschäftsviertel im Norden von Osaka, um die Aussicht vom Umeda Sky Building zu geniessen. Es war Abend und so konnte ich gerade Osaka bei Tag und Nacht bewundern.

Aussicht Richtung Norden vom Umeda Sky Building
…und Richtung Süden
Die Lichter in Osaka gehen an
Letztes Licht im Westen

Zurück im Hostel habe ich dann Bekanntschaft mit zwei Kanadiern aus Montréal gemacht, die ebenfalls auf Entdeckungsreise in Japan waren. Als wir bei Taka, dem Besitzer, ein Bier bestellen wollten, hat er uns ein solches gegeben, wollte aber kein Geld dafür. Er habe das Bier von der Bierfirma erhalten als Promotion, deshalb verschenke er es nun weiter. So wurde das ein ganz gemütlicher Abend, erst recht, als sich Taka auch noch mit einer Flasche Sake zu uns gesellte.

Nicht entgehen lassen sollte man sich in Osaka Okonomiyaki, eine Art Omelette die in allen möglichen Variationen daherkommt. Es gibt sie mit Gemüse, Oktopus, Schweinefleisch, Mais – der Fantasie ist offensichtlich keine Grenze gesetzt. Okonomiyaki ist so gar nicht was man sich als japanisches Essen vorstellt, eher schwere Kost, aber sehr lecker.

So werden Okonomiyaki angepriesen
Okonomiyaki – je eines Schwein, Octopus und Mais. Und viel Frühlingszwiebeln!

Auch ganz interessant war der Besuch im Schloss Osaka, das als Museum ausgestaltet wurde. Diese Attraktion war die letzte bevor ich mich auf den Weg nach Hiroshima gemacht habe. Osaka hat mir extrem gut gefallen, vielleicht weil ich einen guten Mix von unterschiedlichen Dingen erlebt habe. Osaka ist auch sehr einfach zu erkunden, dank dem exzellenten öffentlichen Verkehr. Eine sehr empfehlenswerte Stadt!

Das Schloss Osaka

3 Kommentare zu „Osaka

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  1. Ou mann…. diner Brichte u Föteli mache grad extrem Lust uf z reise! Dr Marius (kennsch vom CB..?) isch ou grad z Japan gsi u schwärmt drfo! Mues i auso unbedingt ou mau go bsueche… aber das Johr wirds sicher nüt, wüu i scho viu ungerwägs bsi gsi!

    Mache mi no schnäu unbeliebt bi dine Läserinne (sooorrryy, nid Ärnst näh!!): Kunststück gsehsch niemmer ufem Hello Kitty-Parking.. d Männer wei sicher ihres Outo nid dert absteue, wüu das Parking sicher eher d Froue azieht, wüu HK sooo „härzig“ isch…

    1. Japan isch ganz sicher e Bsuech wärt! Und irgendwie schiine aui Lüt z schwärme nachdäm si dert si gsi. I weis ou nid genau wases isch, chönnt mr vorsteue dases die komplett ungerschidlechi Kultur isch, wo aber sehr eifach und komfortabel z erkunde isch. Chasch ja scho mau afa plane! 😉

      Lg, Ritschu

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