Buenos Aires kannte ich bereits von einem zweitägigen Zwischenhalt zwischen dem Norden von Argentinien und dem Abstecher nach Patagonien. Um die Stadt wirklich kennen zu lernen reichen zwei Tage aber bei weitem nicht. Zudem wollte ich eine Reisepause einlegen und gleichzeitig noch ein wenig mein Spanisch verbessern, welches sich wirklich als sehr nützlich erwies in Lateinamerika. So habe ich 2 Wochen Unterricht an einer Sprachschule im Zentrum von Buenos Aires gebucht. Als Zuhause für die beiden Wochen diente mir ein von der Sprachschule vermittelten Homestay, bei einer qurirrligen älteren Frau im spannenden Stadtteil San Telmo. Der Besuch in der Schule brachte ein wenig Abwechslung in den Reisealltag, und bot die Gelegenheit sich wieder mal einzurichten, reorganisieren und zuhause zu fühlen.
Die Stadt hat viel interessantes zu bieten. Einfach schon mal durch San Telmo zu bummeln ist ein Erlebnis. Früher war dieser Teil ein Arbeiterviertel, und hat sich so zu einem interessanten Ort entwickelt, wo man sich beispielsweise auf einem grossen Wochenmarkt umsehen kann, oder sich in einem Café oder einer Bar einen Drink gönnen kann. Auch der für Argentinien bekannte Tango ist omnipräsent in diesem Stadtteil.
Im Zentrum der Stadt gibt es nebst dem rosaroten Präsidentenpalast neben dem Zentralplatz weitere interessante Dinge zu bestaunen, beispielsweise den Recoleta Friedhof. Vermögende Leute haben sich dort vereweigt, indem sie für ihre Grabstätte statt einem üblichen Grabstein ganze Gebäude aufgestellt haben. Diese sind verziert mit Statuen, Gravuren und allem sonst erdenklichen.
Weiter habe ich in Buenos Aires die wohl schönste Buchhandlung der Welt entdeckt. Das „Ateneo“ ist in einem umfunktionierten Theater eingerichtet. Der Zuschauerbereich inklusive den Logen sind nun mit Bücherregalen bestückt, und die Bühne wurde zu einem Lesebereich umfunktioniert. Eine wirklich brilliant gelungene Umnutzung.
Mein Favorit in Buenos Aires war aber der Stadtteil La Boca. La Boca (oder auf Deutsch „der Mund“) war das frühere Hafenviertel zu der Zeit als Buenos Aires entstand. Rund um den Hafen haben früher die Arbeiter gewohnt, und um ein wenig Farbe in ihr leben zu bringen haben sie ihre doch eher einfachen Behausungen angemalt mit einer Farbe die gerade verfügbar war. So ist ein farbenfrohes Stadtviertel entstanden, mit dem Berühmten Caminito als Herzstück. Die untypische Kurve des Wegs ist dem früheren Verlauf einer Bahnstrecke geschuldet. Heute ist der Caminito, wie der Name sugeriert, ein Fussweg welcher von Touristen in Beschlag genommen wurde.
In La Boca sind sogar die Pflastersteine Farbig angemalt, was denke ich wirklich eine Auswirkung auf die Stimmung hat.
Weiter habe ich zusammen mit ein paar Klassenkameraden die Vorstadt Tigre besucht, wo gewisse Quartiere nur auf dem Wasserweg erreichbar sind. Vermögende Leute haben sich dort quasi eine Insel gekauft, wo sie dann ihre Anwesen daraufgebaut haben. Von Tigre aus gibt es Rundfahrten durch die Kanäle von Tigre, wo man dies bestaunen kann.
Nach zwei Wochen in Buenos Aires hiess es dann Abschied nehmen von der Stadt, welche ich mit einer Fähre über den Rio de la Plata verlassen habe – in Richtung Uruguay. Davon mehr beim nächsten Mal.
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