Für die dritte Woche in Kuba habe ich zusammen mit einer Kollegin eine weitere Etappe geplant, auf eigene Faust. Von Havanna aus ging es dieses Mal in Richtung Westen der Insel. In einem Linienbus fuhren wir in knapp 4 Stunden nach Viñales. Viñales liegt in einem gleichnamigen Tal, umgeben von sogenannten Mogotes. Mogotes sind Kalksteinformationen, welche durch Erosion von Wind und Wasser runde Formen angenommen haben. Abgesehen von den Mogotes ist Viñales berühmt für seine Tabakfarmen. Tabak ist neben dem Rum das zweite Markenzeichen von Kuba, und das mussten wir uns natürlich auch noch anschauen.
Die Reise im Bus verlief sehr unspektakulär, die Busgesellschaft war so wie es ausschaut sowieso primär auf Touristen ausgelegt. Die Unterkunft haben wir nach kurzem Suchen auch gefunden.
Im Gegensatz zu der Tour konnten wir nun die paar Tage in Viñales gemütlich angehen, da uns ein wenig mehr Zeit zur Verfügung stand. Das Tal lässt sich gut zu Fuss erkunden. Der Weg führte vorbei an unzähligen Tabakfeldern, Äckern und Blumenfeldern, immer flankiert durch die imposanten Mogotes. Die grösste Mogote, die Mogote del Valle, lässt sich an einem Ende sogar in einem natürlichen Tunnel durchqueren. Dieser Weg ist zwar ein wenig beschwerlicher als unten im Tal, aber doch eine interessante Erfahrung. Der Weg führte uns auch zu einer Attraktion, welche auch in allen Reiseführern anzutreffen ist. Das Mural de la Prehistoria, ein Gemälde an einer Felswand. Ich persönlich finde dieses Gemälde gründlich misslungen, aber das können alle für sich selbst entscheiden.
Beim Spazieren durch diese Landschaft hat man das Gefühl, dass die Zeit stehen geblieben ist. In der Landwirtschaft wird nach wie vor viel von Mensch und Tier erledigt. Rinder und Pferde sind ein sehr übliches Bild in Viñales. Ebenfalls zum Landschaftsbild gehören die Hütten, in denen der geerntete Tabak getrocknet wird. Ein besonderes Erlebnis war der Besuch auf einer Tabakfarm, wo wir sehen konnten, wie der Tabak getrocknet wird, und wie dieser zu den berühmten Zigarren verarbeitet wird. Ein grosser Teil war sicher auch Show, aber interessant war es allemal.
Und dann war natürlich auch mal Zeit um ein wenig auszuspannen, zum Beispiel bei einem Mojito oder sonstigen lokalen Köstlichkeiten. So ging auch die Zeit in Viñales schnell vorbei, und schon bald sassen wir wieder im Bus, welcher uns nach Havanna zurückgebracht haben. Nach einer letzten Erkundungstour durch Havanna hiess es dann definitiv Abschied nehmen von Kuba. Für mich ging es weiter an einem ganz anderen Ort, wo fast nur die Sprache dieselbe ist: In die Anden, oder genauer gesagt nach Bolivien. Davon mehr im nächsten Beitrag.
Interessant und wunderbare Bilder – wie immer. Thanks!