Letzte Erlebnisse in Borneo

Meine Zeit in Borneo und auch in Malaysia ging langsam aber sicher zu Ende. Nach den Besuchen im Dschungel, bei den Schildkröten und den Orang-Utans mussten wir uns wieder auf den Rückweg nach Kota Kinabalu machen. Auf dem Weg zum Flughafen haben wir noch an einem geschichtsträchtigen Ort halt gemacht, der an eine triste Epoche von Borneo erinnert: Die Todesmärsche von Sandakan. Der nördliche Teil von Borneo war während des 2. Weltkrieges von Japan besetzt. Im Jahr 1942 hat Japan 2351 britische und australische Kriegsgefangene aus dem Krieg um Singapur nach Nordborneo gebracht, wo sie einen Militärflughafen nahe der Stadt Sandakan bauen mussten. Als der Druck der Allierten Kräfte auf die Japaner zunahm, entschied der Kommandant der Basis, die Gefangenen nach Ranau zu bringen, eine Stadt im Landesinneren von Borneo etwa 260 km von Sandakan entfernt. Die Gefangenen wurden unter widrigsten Umständen auf diese Reise gesendet, was zur Folge hatte dass 2345 Gefangene starben. Nur 6 Gefangene überlebten die Märsche. Japan musste sich schlussendlich doch geschlagen geben, und ab 1946 war die Provinz Sabah dann unter Britischer Kronherrschaft.

In Sandakan in der Nähe vom Flughafen gibt es ein Park mit einem Denkmal, welches an die Opfer erinnert und deren Geschichte erzählt. Der Park befindet sich auch an exakt dem Ort, wo die Gefangenen früher in einem Lager untergebracht waren. Im Park kann man auch originale Werkzeuge und Maschinen bestaunen, welche während der Konstruktion des Flughafens gebraucht wurden. In einem Pavillon gibt es zudem umfassende Informationen zu dieser Tragödie.

Gedenkstätte für die Todesmärsche von Sandakan
Ein Bagger für den Bau des Flugplatzes

Nach diesem doch nachdenklich stimmenden Besuch ging es weiter zum Flughafen, eben genau derjenige der ursprünglich von den Gefangenen gebaut wurde. Von dort aus flogen wir zurück an unseren Ausgangspunkt der Reise, die Stadt Kota Kinabalu an der Westküste von Borneo. Zu Beginn dieser Tour hatten wir nicht wirklich Zeit, diese Stadt zu erkunden. Da ich noch einen Tag länger in Kota Kinabalu blieb, konnte ich das nachholen. Diesen Tag nutzte ich, um einen Ausflug auf die nahegelegenen Inseln zu machen. Dasselbe hatte auch Lauren, ein Tourgspändli, vor, und so haben wir uns zusammengetan für diesen Ausflug. In der Schalterhalle beim Hafen haben wir demonstrativ denjenigen ein Ticket abgekauft, welche ihre Produkte nicht aufdringlich angepriesen haben. Bewaffnet mit Schnorchelausrüstung sind wir dann in ein kleines Boot gestiegen, was uns auf die Insel Manukan gebracht hat. Der Strand dort ist hübsch, aber wir haben schon bald gemerkt, dass dies nicht der ideale Ort zum schnorcheln ist. Das Wasser ist zu trüb. Auch mit Hilfe der Ortskundigen konnten wir keinen guten Platz finden. So haben wir uns in eine Strandbeitz gesetzt, und mal etwas gegessen. Ein heftiger Wolkenbruch hat den sonst schönen Tag ein wenig unterbrochen. Aber als wir dann mit dem Boot auf der anderen Insel, Sapi, ankamen, war das Wetter schon wieder viel besser. Und auf Sapi haben wir dann effektiv auch ein geniales Schnorchelerlebnis. Wir konnten viele Fische, Korallen und andere Meerestiere sehen und beobachten.

Strand auf der Insel Manukan
Auf der Insel Sapi
Schnorcheln vor der Insel Sapi
Schnorcheln vor der Insel Sapi

Am darauf folgenden Tag hatte ich mein Flug am Nachmittag, und hatte somit am Vormittag noch ein wenig Zeit. So habe ich eine Free Walking Tour gemacht in Kota Kinabalu. Kota Kinabalu ist die Hauptstadt der Provinz Sabah im Norden Borneos. Die Stadt war während der Zeit des Britischen Empires auch unter dem Namen Jesselton bekannt, und ist aus dem eben genannten Grund sehr Britisch angehaucht, aber es gibt wie z.B. auch in Kuala Lumpur einen bunten Mix aus verschiedenen Kulturen. Die Stadt ist momentan sehr am wachsen, gerade der Tourismus hat in der letzten Jahren deutlich zugelegt. Gemäss unserem Guide kommen sehr viele chinesische Touristen nach Kota Kinabalu und Borneo. Wir besuchten den Signal Hill, ein Hügel wo man eine gute Aussicht hat über die Stadt hat. Wir sehen auch interessante Graffiti in der Stadt, und gehen vorbei am typisch Britischen Atkinson Clock Tower, bis an die Küste zum Markt, wo wir wieder in die typisch südostasiatische Welt eintauchen können.

Der Walking Tour Guide erklärt die Geschichte von Kota Kinabalu
Einflüsse von überall auf der Welt in Kota Kinabalu
Aussicht über Kota Kinabalu
Panorama von Kota Kinabalu
Graffiti in Kota Kinabalu
Graffiti in Kota Kinabalu
Atkinson Clock Tower in Kota Kinabalu
Gewürze und getrockneter Fisch auf dem Markt in Kota Kinabalu
Gewürze auf dem Markt in Kota Kinabalu
Früchte und Gemüse auf dem Markt
Früchte und Gemüse auf dem Markt
Früchte und Gemüse auf dem Markt

So ging dann mein 3.5-wöchiger Besuch in Malaysia zu Ende. Ich hatte irgendwie keine konkrete Idee was mich in diesem Land erwarten würde. Schlussendlich war ich sehr positiv überrascht. Ein sehr vielfältiges Land in vielen Hinsichten: Kultur, Essen, Natur und Geschichte. Und zudem war das Land sehr einfach zu Bereisen. Vielen Dank und gerne wieder einmal Malaysia! Für mich ging es dann weiter, via Kuala Lumpur bin ich nach Colombo geflogen, von wo ich die Insel Sri Lanka erkundet habe. Stay tuned!

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