Los Glaciares National Park

Mein erster Besuch in Buenos Aires war schon bald vorbei. Patagonien wartet, und da die Saison für die Reisen ganz in den Süden des Kontinents langsam aber sicher zu Ende ging musste ich mich beeilen. So traf ich mich in einem Hotel in Buenos Aires mit meiner neuen Gruppe, und schon bald sassen wir in einem Flugzeug nach El Calafate in Patagonien. In einer Boeing 737 MAX 8, dem Pannenflugzeug kurz bevor die Flotte weltweit gegrounded wurde. Glück gehabt, wir sind ohne Zwischenfälle in Patagonien angekommen.

Erster Blick auf die Berge von Patagonien aus dem Flugzeug beim Landeanflug

Das erste Ziel unserer Tour war der nördliche Teil des Los Glaciares National Parks mit dem ikonischen Mount Fitz Roy. Unsere Basis um diesen Teil des Parks zu entdecken haben wir im kleinen Ort El Chaltén aufgeschlagen, welches wir nach etwa 3 Stunden Fahrt durch das karge Patagonien erreicht hatten. El Chaltén wurde ursprünglich gegründet, um in dieser sehr dünn besiedelten Gegend Anspruch auf das Territorium gegenüber Chile zu markieren. Die Grenze zu Chile war lange nicht genau definiert. Heute ist El Chaltén ein wichtiger Hub für Touristen welche Patagonien besuchen.

Der Lago Viedma zwischen El Calafate und El Chaltén
Der Lago Viedma zwischen El Calafate und El Chaltén
Einfahrt in den Los Glaciares National Park bei El Chaltén
El Chaltén vor dem mächtigen Mount Fitz Roy

Von El Chaltén aus haben wir in den folgenden beiden Tagen zwei spektakuläre Wanderungen im National Park unternommen. Die erste Wanderung führte uns zu einem Aussichtspunkt mit einer grandiosen Aussicht auf die Anden mit Mount Fitz Roy und Cerro Torre, sowie die Seen von Patagonien. Auch der Weg hatte einiges an Besonderheiten zu bieten, so sind wir beispielsweise durch die Überreste von einem Wald gewandert, welcher von tausenden Raupen aufgefressen wurde.

Aussicht auf den Mount Fitz Roy während einer Wanderung
Aussicht auf den Mount Fitz Roy während einer Wanderung
Aussicht auf den Mount Fitz Roy während einer Wanderung
Aussicht auf den Mount Fitz Roy während einer Wanderung
Aussicht auf den Mount Fitz Roy während einer Wanderung
Kühe auf einer Weide im National Park
Laguna Torre vor dem Mount Fitz Roy und Cerro Torre
Laguna Torre vor dem Mount Fitz Roy und Cerro Torre
Ich war also effektiv dort
Geniale Aussicht über die Anden in Patagonien
Wir haben sogar Fossilien gefunden
Raupen fressen einen ganzen Wald
Raupen fressen einen ganzen Wald
Raupen fressen einen ganzen Wald

Die Wanderung am zweiten Tag führte uns zum nicht minder spektakulären Lago de los Tres, einem äusserst hübschen See mit der patagonischen Andenkette im Hintergrund. Der Aufstieg zu diesem See war einigermassen anstrengend, hat sich aber wirklich in jeder Hinsicht gelohnt. Die patagonische Berglandschaft hat mich stark an die schweizerischen Alpen erinnert, einfach mit dem Unterschied, dass nicht an jeder Ecke eine Gondelbahn oder eine Hochspannungsleitung zu sehen ist.

Alles ist super signalisiert in diesem Park
Gletscher während dem Aufstieg zum Lago de los Tres
Unterwegs begegnen wir einem Specht
Gletscher unterhalb vom Mount Fitz Roy
Lago de los Tres
Los Tres
Lago de los Tres
Laguna Sucia unterhalb des Lago de los Tres
Wir sind unterwegs im Gänsemarsch
Lago de Los Tres
Unberührte Natur kurz vor El Chaltén

Der letzte Tag in El Chaltén war dann wesentlich weniger intensiv, wobei der Start in den Tag doch recht streng war. Allerdings nur für 3 von uns. Rod, unser Guide, hat uns angeboten, am nächsten Tag den Sonnenaufgang von einem Hügel ein wenig ausserhalb von El Chaltén zu beobachten, sofern das Wetter mitspielt. Die Nacht war sehr windig, insofern war der Erfolg dieser Mission alles andere als gesichert. Schliesslich standen wir um ca. 04:15 zu dritt bereit: Rod, Neil und ich. Draussen war es nach wie vor sehr windig. So sind wir unter kundiger Führung von Rod durch die windige Nacht gezogen, und haben dann nach rund 45 Minuten den Aussichtspunkt erreicht. Der Wind wurde nicht weniger, aber der Sonnenaufgang war echt spektakulär Sogar einen Regenbogen bekamen wir zu sehen, welcher einen schönen Tag angekündigt hat.

Sonnenaufgang in El Chaltén
Sonnenaufgang in El Chaltén

Einziger Fixpunkt an diesem Tag war die etwa 4-stündige Fahrt von El Chaltén nach El Calafate, unser Ausgangspunkt für die Erkundung des südlichen Teils des Los Glaciares National Parks.

Asado zum Nachtessen in El Calafate

Das absolute Highlight in diesem Teil des Parks ist sicher der Perito Moreno Gletscher, dessen Zunge auf 185 m über Meer im Lago Argentino endet. Interessanterweise trennt der Gletscher zeitweise zwei Teile des Lago Argentino, und die Passage dann spektakulär wieder freigibt, das letzte Mal im 2018. Der Gletscher zieht sich interessanterweise auch nicht zurück wie viele andere Artgenossen, zeitweise gewinnt er sogar an Masse. Auch die Dimensionen des Gletschers sind imposant. Mit 254 Quadratkilometern ist er flächenmässig mehr als doppelt so gross wie der grösste Gletscher in den Alpen, der Aletschgletscher.

Den Gletscher durften wir von ganz Nahe erkunden, nämlich auf einer geführten Tour über den Gletscher, füre welche wir mit Steigeisen ausgerüstet wurden. Speziell in Erinnerung bleiben mir die ganz markanten Formen welche das Eis gebildet haben, und teilweise in einem extrem intensiven Blau erscheinen lassen. Den Abschluss der kurzen Tour konnten wir dann mit einem Whisky feiern, natürlich auf Eis vom Gletscher.

Regenbogen über dem Perito Moreno Gletscher
Regenbogen über dem Perito Moreno Gletscher
Ein Teil der Front des Perito Moreno Gletschers
Ein Teil der Front des Perito Moreno Gletschers
Komplexe Eisformationen im Perito Moreno Gletscher
Komplexe blaue Eisformationen
Komplexe Eisformationen im Perito Moreno Gletscher
Komplexe Eisformationen im Perito Moreno Gletscher
Komplexe Eisformationen im Perito Moreno Gletscher
Komplexe Eisformationen im Perito Moreno Gletscher
Das intensive Blau des Gletschereises
Der Gletscher auf seinem Steinbett
Unterwegs auf dem Perito Moreno Gletscher
Das intensive Blau des Gletschereises
Nach der Tour: Whisky auf Eis!
Prost!

Mit dem Schiff ging es dann zurück auf die andere Seite des Lago Argentino, wo wir noch einige Aussichtspunkte besuchten. Von dort sieht man sehr schön auf die Gletscherfront, und sieht auch die Grösse des Gletschers. Und man hört und sieht effektiv auch wie der Gletscher fliesst, immer wieder knarrt das Eis, und ab und zu können auch kleine Abbrüche in den See beobachtet werden. Einen grossen Abbruch bekamen wir leider nicht zu Gesicht, aber das „Konzept“ konnten wir durchaus erleben.

Die Front des Perito Moreno Gletschers
An dieser Stelle staut der Gletscher manchmal den See
Runde Gesteinsformationen als Überbleibsel vom Gletscher
An dieser Stelle staut der Gletscher manchmal den See
Die Front des Perito Moreno Gletschers
Die Gletscher in den Alpen sind regelrechte Zwerge gegen diesen Gletscher

Die Nacht verbrachten wir erneut in El Calafate, bevor wir uns am nächsten Tag auf den Weg nach Chile machten, in den Torres del Paine National Park. Davon mehr im nächsten Post!

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