Die Minenstadt Potosí

Die Stadt Potosí hat eine ganz interessante Geschichte aus der Kolonialzeit. In einer für Menschen sehr anspruchsvollen Umgebung auf über 4000 m. über dem Meeresspiegel entstand im 16. Jahrhundert eine der grössten Städte der Welt. Und wie so oft ist es das Geld, bzw. das Material für Geld, was diesen Boom ausgelöst hat. Im Cerro Rico, dem Berg direkt neben der Stadt, wurde damals eines der grössten Silbervorkommen der Welt entdeckt, was die Spanier natürlich ganz gelegen kam. So wurde Potosí zur zweitgrössten Stadt auf dem amerikanischen Kontinent, und das Silber wurde tonnenweise nach Spanien zurück transportiert.

Unser Luxusbus nach Potosí

Diese interessante Geschichte war natürlich auch für uns Grund genug, einen Abstecher nach Potosí zu machen, zumal das von Sucre aus per Bus innerhalb nützlicher Frist erreichbar ist. Nach der Fahrt am Vormittag konnten wir den Nachmittag bereits nutzen, um Potosí zu erkunden. Die zum UNESCO Welterbe gehörende Stadt hat ein sehr koloniales Feeling, mit einem schmucken abschüssigen Zentralplatz und einer Kathedrale direkt am Zentralplatz. Das prominenteste Merkmal der Stadt ist allerdings der Berg, welche direkt neben der Stadt liegt: Der Cerro Rico, oder übersetzt „reicher Berg“. Gleichzeitig ist der Berg auch der Grund für die Existenz der Stadt, denn genau dort wurden enorme Bodenschätze, allen voran Silber, entdeckt. Von Beginn weg ist somit die Hauptbeschäftigung in dieser Stadt der Abbau von diesen Bodenschätzen. Nach wie vor gibt es an diesem Berg sehr viele aktive Minen, auf welche ich noch zurückkommen werde.

Ausblick über Potosí vom Turm der Kathedrale
In den Gassen von Potosí
In den Gassen von Potosí
Der Zentralplatz in Potosí
Blick auf den Cerro Rico in Potosí
Der Zentralplatz in Potosí
In den Gassen von Potosí – im Hintergrund der Cerro Rico
In den Gassen von Potosí – im Hintergrund der Cerro Rico
In den Gassen von Potosí
Die Mineure sind Omnipräsent in Potosí
Der Zentralplatz in Potosí
Die Kathedrale von Potosí
In den Gassen von Potosí – im Hintergrund der Cerro Rico
In der Kathedrale von Potosí
Ausblick auf den Zentralplatz vom Turm der Kathedrale
Ausblick über Potosí vom Turm der Kathedrale
Aussicht über Potosí
Schlechtes Wetter ist im Anzug
Interessante Produktkombinationen auf dem Markt in Potosí
Potosina – das Bier aus der höchstgelegenen Brauerei der Welt

Als interessanten Einstieg in diese Thematik besuchten wird die Casa de la Moneda, die ehemalige Münzprägerei der Spanier. Die Prägerei war in Betrieb zwischen 1572 und 1767. Die Anlage ist heute ein wirklich sehenswertes Museum, wo die originalen Anlagen für die Herstellung der Münzen bestaunt werden können, und auch mit nachgestellten Szenen wie der wahrscheinlich extrem raue Arbeitsalltag der Arbeiter dort ausgesehen hat. Die Ausstellung zeigt auch wie wichtig Potosí für die Spanier war, nebst den Fabrikhallen sind auch prunkvoll eingerichtete Räume zu bestaunen. Wir hörten sogar eine Geschichte, dass aus dem Zeichen der Münzprägerei von Potosí, welches auf jeder dort hergestellten Münze eingeprägt wurde, das Dollar Zeichen ($) abgeleitet wurde. Diese Geschichte konnten meine weiteren Recherchen allerdings nicht untermauern.

In der Casa de la Moneda
In der Casa de la Moneda
In der Casa de la Moneda
In der Casa de la Moneda
Museum in der Casa de la Moneda
In der Casa de la Moneda
In der Casa de la Moneda
In der Casa de la Moneda
Das ist noch eine echte Schatztruhe!
In der Casa de la Moneda

Am nächsten Morgen war es dann an der Zeit, wirklich zu schauen wie das heutzutage zu und her geht in den Minen. Der Bergbau ist nach wie vor die dominierende Industrie in Potosí. Abgebaut werden Zinn, Kupfer und nach wie vor Silber. Als erstes besuchten wir ein kleiner Shop, welches alles verkauft welches die Mineure brauchen. Lebensmittel, Cocablätter, und Dynamit. Erhältlich einfach so in einem kleinen Laden in der Stadt. Anschliessend besuchten wir eine doch mittlerweile sehr in die Jahre gekommene Anlage, wo die Mineure ihr Material hin bringen. In diesen Anlagen werden die Metalle ausgewaschen und es stellt sich dann heraus, wie ertragreich die Zeit in der Mine gewesen ist.

Ausrüstung der Mineure – Dynamit
Shop wo Mineure alles nötige kaufen können
Verarbeitungsanlage für das Material, das in den Minen abgebaut wird
Verarbeitungsanlage für das Material, das in den Minen abgebaut wird

Anschliessend machten wir auf den Weg zum Cerro Rico, dort wo die Minen effektiv sind. Zwar ist es möglich, als Tourist in die Minen zu gehen, uns wurde aber vom Touroperator davon abgeraten, aus Sicherheitsgründen. Dies haben wir dann auch befolgt, konnten aber bei den Mineneingängen die Geschehnisse rund um die Mine verfolgen. Die Verhältnisse dort sind schon sehr prekär, die Anlagen sind nicht wirklich gut ausgebaut und die Sicherheitsvorkehrungen sind quasi inexistent. Die Minen sind betrieben auf privater Basis, sprich es gibt keine grösseren Firmen welche die Minen kontrollieren. Die Minen werden oft als Familienbetrieb geführt, und diese Familie ist dann so stark von der Mine abhängig, dass auch die Kinder in der Mine arbeiten müssen. Oft leben die Familien auch in der Nähe des Eingangs zur Mine, und diese Behausungen sind auch extrem simpel gehalten. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Lage von diesen Leuten, welche uns trotz allem sehr freundlich und zuvorkommend begegnen, wirklich verbessert.

Bei den Minen am Cerro Rico
Eingang in eine Mine
Eingang in eine Mine
Ärmliche Verhältnisse am Cerro Rico
Die vielen Minen am Cerro Rico
Die vielen Minen am Cerro Rico

Vom Cerro Rico aus konnten wir zudem die überwältigende Aussicht über Potosí geniessen, eine wirklich spezielle Stadt in jeder Hinsicht. Bald ging es jedoch weiter, in Richtung Süden, in Richtung der vermutlich berühmtesten Attraktion Boliviens: Uyuni und der gleichnamige Salzsee. Davon bald mehr!

Ausblick über Potosí vom Cerro Rico

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