Nach den vielen Tempeln welche wir auf der ersten Hälfte unserer Sri Lanka Tour besucht haben ging waren wir alle ein wenig froh, dass ein Tapetenwechsel auf dem Programm stand. Als nächstes stand ein Ausflug in den Minneriya National Park auf dem Programm. Dort haben wir Safari Jeeps bestiegen, und wurden dann durch den Park gefahren, zusammen mit meinem Geschmack nach zu vielen anderen Fahrzeugen und Besuchern. Wir haben dann effektiv auf Elefanten zu Gesicht bekommen, die majestätischen Tiere liessen sich trotz den vielen Gaffern runherum zum Glück nicht aus der Ruhe bringen. Auch andere Tiere haben wir gesehen, vor allem gefiederte wie Pfaue, Flamingos und Adler. Die fahrt durch den Park an und für sich war auch ein Erlebnis. Der andere Jeep unserer Gruppe blieb in einem Schlammloch stecken und musste nach einigen misslungenen Versuchen und einigen Schlammduschen für unsere Teamgspändli dann von zwei Fahrzeugen rausgezogen werden.
Damit wir dem Touristenstrom ein wenig entgehen können, ging es am nächsten Tag früh los zu einer der berühmtesten Attraktionen Sri Lankas: Sigiriya. Sigiriya ist ein riesiger Felsen in einer sonst eher flachen Gegend, und deshalb strategisch gut gelegen. Entsprechend liess sich König Dhatusena welcher das Land zwischen 455 – 473 nach Christus regierte seinen Palast dort errichten. Der Palast ist quasi in den Felsen integriert. Die noch bestehenden Bauten sind in den Felsen gebaut, oder sind oben auf dem Felsen platziert. Der König hat sich zudem etwas ganz extravagantes ausgedacht: Er liess den Felsen so „anpassen“, dass er so aussieht wie ein Löwe. Leider haben diese baulichen Massnahmen die Jahre nicht überdauert, aber einige Spuren kann man nach wie vor finden, beispielsweise die riesigen Pfoten des Löwen. So sind wir bis ganz oben gestiegen, wo wir auch eine wunderschöne, wenn auch nicht ganz nebelfreie Aussicht geniessen konnten.
Weiter ging es nach Kandy, der letzten singhalesischen Hauptstadt bevor die Insel 1815 von den Briten erobert wurde. Ein muss in Kandy ist der Besuch im Sri Dalada Maligawa Zahntempel, ein Eckzahn von Buddha als Reliquie aufbewahrt ist. Entsprechend ist dieser Ort ein bedeutender bnuddhistischer Pilgerort. Ein wirklich interessanter Ort, es hatte aber wirklich extrem viele Leute dort, was den Besuch zumindest für mich ein wenig anstrengend machte.
Am nächsten Tag wurden wir in die Geheimnisse vom vermutlich berühmtesten Exportgut aus Sri Lanka eingeführt: Tee. Kandy liegt auf etwa 500 m über Meer in einem gemässigten Klima, welches sich perfekt für den Anbau von Tee eignet. Auf einer Teeplantage durften wir uns zuerst als Teepflücker versuchen, später erfahren wie der Tee in der Fabrik verarbeitet wird, und schlussendlich auch noch den perfekten Tee probieren. Schon in China habe ich erfahren, dass Tee eine wirkliche Wissenschaft ist, und das wurde mir hier noch einmal eindrücklich vor Augen geführt.
Chris von unserer Gruppe hat als guter Engländer den Spielplan des Cricket Nationalteams studiert, und hat dabei herausgefunden, dass während wir in Kandy waren ein Testspiel zwischen Sri Lanka und England stattfand. In Sri Lanka wurde dieser von den Briten importierte Sport in der Kolonialzeit populär. Mal etwas anderes dachte ich mir, und so kam es dass ich zusammen mit fünf anderen Reisegspändli in zwei Tuk-Tuks zum Cricket Stadion gefahren bin, was schon für sich ein Abenteuer war. Der Cricket Match selbst glich eher einem Volksfest. Chris hat mir ein paar Regeln erklärt, aber wirklich verstanden habe ich diesen Sport nicht wirklich. Das Ende des Spiels konnten wir leider nicht miterleben, da diese Spiele oft mehrere Tage dauern (WTF?).
Nach einer weiteren Nacht in Kandy haben wir uns dann mit einem für Sri Lanka ikonischen und für mich als Schweizer sehr vertrauten Transportmittel auf die Weiterreise gemacht: Dem Zug. In einer rund 7 stündigen Fahrt sind wir von Kandy nach Bandarawela gefahren, durch kleine Dörfer und Teeplantagen.
In Bandarawela haben wir dann eine Einführung in die Sri Lankische Küche erhalten, welche ich wirklich zu schätzen gelernt habe. Verschiedene Curries, Gemüse, Gewürze, einfach irgendwie vielfältiger als unsere Küche.
An den nächsten beiden Tagen standen dann zwei Wanderungen auf dem Programm, welche von zwei lokalen Guides geführt wurden. Diese wussten wirklich sehr viel über die Natur, die Kultur, und den Teeanbau. Auch den Regen in dieser Gegend konnten wir erleben, am ersten Tag der Wanderung wurden wir ganz schön verregnet und waren wirklich froh, als wir dann endlich bei unserem Hotel angekommen waren. Auch die Blutegel haben uns ein wenig zu schaffen gemacht, man muss wirklich aufpassen dass ich kein solches Vieh sich festbeissen kann. Die Wanderungen führten durch Teefelder und Tamilendörfer, wo wir an einem Ort die in Kandy erworbenen Cricket Skills anwenden konnten. Auf dem Dorfplatz konnten wir eine Partie Cricket gegen die Kinder vom Dorf spielen, was äusserst unterhaltsam war.
Nach diesen erlebnisreichen Tagen in der Teeregion von Sri Lanka ging es dann ans letzte Kapitel unserer Reise, die Küstenregion. Davon werde ich in einem separaten Beitrag berichten.
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