Nach der Rundreise auf der Insel Bali war ich bereit für ein neues Abenteuer – ein Abenteuer ganz anderer Art. Australien. Gebucht habe ich eine Campingtour von Perth der Westküste entlang nach Broome im Norden der Insel. Von Bali war es eine verhältnismässig kurze Reise an die australische Westküste, nach Perth. Es war ganz ungewohnt, dass ich mich ohne grosse „Handstände“ zurechtfinden konnte mit meinem Englisch. Kurz nach der Ankunft sass ich bereits im Flughafen Bus, welcher mich in die Innenstadt brachte, und nach einer weiteren kurzen Busfahrt war ich an meinem Ziel – eine AirBnB Unterkunft welche ich im Vorfeld von meiner Tour gebucht habe. Die Unterkunft habe ich schnell gefunden, nur… es war niemand da. Auch das Telefon nahm niemand ab. Nach ein paar „Hello“ rufen erschien eine junge Frau auf einem Balkon, die gesagt hat dass sie die Vermieterin kennt und sie auf der Arbeit sei. Sie war auch so freundlich und versuchte sie anzurufen, sie war aber ebenso wenig erfolgreich wie ich bei meinem Versuch. Nichts zu machen. So habe ich mich mal in ein Café zurückgezogen und ein Sandwich verdrückt. Das Café hat dann aber auch dicht gemacht, und mangels Alternative in diesem Vorort habe ich mir ein Plätzchen in einem Park gesucht. Dort angekommen habe ich dann endlich eine Antwort gesehen auf meinen Kontaktversuch. Diese Buchung sei ein Missverständnis, sie sei nicht mehr auf AirBnB. Missverständnis. Super. Meine Buchung sagt klip und klar „Confirmed“. Ich habe mich dann sofort auf die Suche nach einer Alternative gemacht, und diese in einem Backpacker gefunden. Nicht was ich mir erhofft hatte, aber es war eine Unterkunft. Das positive daran war, diese Unterkunft besser gelegen ist, näher beim Zentrum. Positiv überrascht hat mich dann auch die Reaktion von AirBnB. Am selben Abend hat mich jemand von AirBnB angerufen und sich entschuldigt, und mir versprochen das Geld zurück zu erstatten, zusammen mit einem 50 Euro Gutschein für eine nächste Buchung.
Nach diesem eher holprigen Start habe ich mich dann aufgemacht, Perth zu erkunden. Vor meiner Tour hatte ich noch 5 Tage um genau das zu tun. In Perth findet man sich schnell zurecht. Das Zentrum, oder wie es die Australier nennen „CBD – Central Business District“, ist erstaunlich klein und kann gut zu Fuss erkundet werden. Zudem gibt es 3 Bus Rundkurse, welche gratis benutzt werden können. So konnte ich viele Attraktionen von Perth erkunden: Die recht ursprünglich gehaltene Innenstadt von Perth seiner Townhall, Elizabeth Quay unten am Ufer vom Swan River mit Blick auf die Skyline, die Perth Mint, wo viel aus der Zeit vom Gold Rush in Western Australia zu erfahren ist und die grösste Goldmünze der Welt bestaunt werden kann, The Nostalgia Box – ein Spielkonsolenmuseum, und natürlich der wunderschöne Kings Park mit Aussicht auf die Skyline der Stadt. Ein wenig Kontext zur Geschichte von Perth hat mir eine Walking Tour vermittelt. Ich war der einzige Teilnehmer der Tour, und geführt wurde sie von einem Deutschen, der vor vielen Jahren nach Australien ausgewandert ist. Die Tour fand dann entsprechend in Deutsch statt.
Perth hat mir den Eindruck der perfekten Stadt erweckt. Alles ist sauber, alles funktioniert, die Leute sind sehr freundlich und zuvorkommend. Fast ein wenig zu perfekt für meinen Geschmack. Fast zum Punkt wo die Stadt ein wenig langweilig wird. Vielleicht war es aber einfach die Sensation, wieder mal in einer westlichen Stadt dessen Kultur mir einigermassen bekannt ist unterwegs zu sein.
Einen Tag in Perth habe ich noch für einen Ausflug ins nahe gelegene Fremantle genutzt. Davon mehr im nächsten Beitrag.
Die Perth Mint in Australien mit der Fabrikation von Goldbarren und der weltweit größten Goldmünze ist wahrlich beeindruckend. Eine größetere Goldmünze wird wohl kaum jemand produzieren, – alleine schon wegen der Kapitalbindung. Erstaunlich, dass die australische Münzprägestätte es geschafft hat, dass die Münzen (in kleineren Größen) weltweit begehrt sind..