Nach einem 2.5 stündigen Flug sind wir in Chengdu gelandet, und wussten vorerst gar nicht was wir mit all diesem Sauerstoff auf einer „normalen“ Höhe anfangen sollen. Am Flughafen hat uns Rebecca mit einem Kleinbus abgeholt. Sie ist unsere Tour Leaderin für die beiden verbleibenden Tage der Tour.
Chengdu ist die Hauptstadt der Provinz Sichuan, und mit seinen über 11 Millionen Einwohnern eines der bedeutendsten Zentren im Westen Chinas. Chengdu ist bekannt für 2 Dinge: Pandas und Essen. Wir erhalten die Gelegenheit, beides zu entdecken.
Nach der Ankunft im Hotel hat uns Rebecca auf eine Tour durch den Peoples Park mitgenommen. Die Atmosphäre war wirklich interessant dort. Leute haben spontan getanzt, an einem anderen Ort hat jemand mit Wasser chinesische Schriftzeichen auf den Boden gemalt, es wird Mahjong gespielt, es gibt ein Teehaus an einem Teich (und dort gibt es wirklich nur Tee) und viele weitere Dinge. Das wohl kurioseste das wir angetroffen haben war ein Ohrputzservice. Unsere Parks sind da wirklich langweilig dagegen.
Nach diesem interessanten Besuch im Park wurde es Zeit für Nahrungsaufnahme. Trifft sich ja gut, dass wir an einem für Essen bekannten Ort sind. Das wohl berühmteste Essen aus der Provinz Sichuan ist wohl der Hot Pot, oder das was wir Schweizer als „Foundue Chinoise“ kennen. Rebecca nahm uns mit an einen Ort wo wir das ausprobieren konnten. Ich musste feststellen dass das was wir „Fondue Chinoise“ nennen nicht mal die halbe Story ist. Als Chinese wäre ich vermutlich ziemlich verärgert wenn das was wir als Fondue Chinoise verstehen mit China in Verbindung gebracht würde. Gleich sind der Topf in der Mitte des Tisches und das fein geschnittene Fleisch. Hot Pot ist viel vielfältiger. Es gibt verschiedene Bouillons, welche zum Teil viel schärfer sind (Stichwort Chili und Sichuan Pfeffer). Und dann wird alles menschenmögliche in dieser Bouillon gekocht. Gemüse, Pilze, Tofu, Eier und natürlich Fleisch. Es gab ein riesiges Buffet wovon man sich alles erdenkliche bestellen konnte – auch für uns sehr ungewohntes. Hühnerfüsse oder Schweinehirn zum Beispiel. Auf eine Art ja eigentlich lobenswert dass sie möglichst viel Verarbeiten von Tieren, aber so ein ganzes Hirn auf einem Buffet ist schon ein wenig speziell. Probiert haben wir es auf jeden Fall nicht. Weiter geht es mit den Saucen. Ich kenne es zusammen mit Curry Sauce, Cocktail Sauce, Tartare Sauce, etc. Auch das ist ganz anders. Hier werden Saucen je nach Geschmack selbst gemixt, mit Zutaten wie Sojasauce, Austernsauce, Fischsauce, Black Bean Sauce, Sesamöl, Essig, Frühlingszwiebeln, Chili, Knoblauch und vieles mehr. Dies waren meine Lieblingszutaten, es gab viele weitere Optionen. Das Essen war ziemlich scharf für meinen Geschmack, aber sehr lecker.
Nach einer erholsamen ersten Nacht im Hotel haben wir uns am nächsten Morgen aufgemacht, das zweite Merkmal der Stadt zu erkunden, die Pandas. Im Norden der Stadt gibt es eine Forschungs- und Aufzuchtstation für Pandas. Leider sind Pandas wie so viele andere Tiere als Art gefährdet, in freier Wildbahn sind sie kaum mehr anzutreffen. Designed ist dieser Ort ähnlich wie ein Zoo, ein Park mit mehreren Gehegen. Und klar ist es interessant, diese Tiere mal zu sehen, aber wie so Oft wenn ich Zoos besuche habe ich das Gefühl dass es den Tieren nicht wohl ist dort. Ich hatte den Eindruck dass sie sich oft abwandten und sich in eine Ecke verkriechen damit sie nicht nahe bei den Leuten sind.
An diesem Ort gab es zwei Arten Pandas: Den grossen Panda wie wir ihn kennen, und den weniger bekannten kleinen Panda. Der kleine Panda ist schwarz-braun-weiss, und ich würde ihn beschreiben als Mischung zwischen Bär und Katze. Ganz putzige Tierchen sind das!
An diesem Tag ging unsere Gruppentour offiziell zu Ende, und unsere Gruppe begann sich nach und nach zu desintegrieren. Ich beschloss, noch 2 Nächte anzuhängen. Zu erkunden gab es Tempel, Parks, ein sehr interessantes Museum (das Sichuan Museum), und natürlich Essen. Interessant war insbesondere ein Hot Pot Abendessen in einem vegetarischen Restaurant. Statt Fleisch gab es ein riesiges Buffet mit Gemüse, Pilze, Tofu und vielem mehr. Und es war nicht mehr ganz so scharf.
Chengdu ist eine interessante Stadt, wird aber sicher nicht als grosser Favorit in meiner Erinnerung bleiben. Zeit weiter zu reisen, ab nun alleine. Ich habe mich auf den Weg nach Hong Kong gemacht von wo ich natürlich auch berichten werde.
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