Der Potala Palast ist das unverwechselbare Wahrzeichen von Lhasa. Das Gebäude ist so berühmt, dass es auf der 50 Yuan Renmimbi Banknote abgebildet ist. Ausserdem ist es ein UNESCO Weltkulturerbe. Die Konstruktion wurde im Jahre 1645 vom fünften Dalai Lama begonnen. Der Palast besteht grob aus 2 Teilen: Dem roten buddhistisch religiösen Teil, und dem weissen politischen Teil. Beide Teilen waren zu dieser Zeit sehr stark verbunden, heute ist das aber ganz anders. Der Potala Palast ist theoretisch auch die Residenz vom Dalai Lama. So hat auch der aktuelle 14te Dalai Lama lange dort residiert bevor er nach Indien fliehen musste.
Pema hat für unsere Gruppe einen Besuch organisiert. Die Besucherzahlen sind limitiert, ebenso die Zeit wie lange sich eine Gruppe drinnen aufhalten darf. Nach mehreren Pass-, Ticket- und Sicherheitschecks mussten wir zuerst mal ein wenig Treppensteigen. Wir haben den roten Teil, also den religiösen Teil besucht, welcher zuoberst in der Mitte ist. Und der Eingang ist unten am Fels. Und das auf 3600 m. Aber es hat sich gelohnt. Nicht zuletzt wegen der Aussicht über Lhasa. Pema hat uns dann durch den Palast geführt, wo wir leider keine Aufnahmen machen durften. Irgendwie schade, aber sehr verständlich, denn wir waren dort wirklich im Herzen des tibetischen Buddhismus. Wir waren in der „Wohnung“ vom Dalai Lama und konnten dort die Sitzungszimmer, Studierzimmer und sogar Schlafgemächer sehen! Die Wohnung ist momentan verwaist, aber dennoch: Eine solche Führung z.B. im Apostolischen Palast im Vatikan wäre undenkbar! Weiter kann man dann weitere eindrückliche Objekte sehen. Kunstvoll angefertigte Mandalas (Nein, nicht die Zeichnungen aus der Primarschule mit dem Zirkel, sondern echte Kunstwerke, wo eben Symmetrie eine grosse Rolle spielt), Buddha Statuen, Stupas und auch die Gräber der verstorbenen Dalai Lamas. Ein echtes Erlebnis.
Noch ein interessantes Detail: Auffallend ist, dass die Fassaden der buddhistischen Klöster, Tempel und eben dem Potala Palast fast immer makellos aussehen und die Farben richtig leuchten. Das ist kein Zufall, denn diese Gebäude werden jährlich neu gestrichen, und zwar für das Fest des Abstiegs von Buddha vom Himmel zu Erde.
Direkt vor dem Palast befindet sich der Potala Platz, wo man den Palast in seiner ganzen Pracht bestaunen kann. Und in der Nacht ist er wunderschön beleuchtet, was auch zu einigen sehr eindrücklichen Fotos geführt hat. Die chinesische Zentralregierung braucht den Platz allerdings vorwiegend um klarzustellen, dass man sich hier auf chinesischem Territorium befindet.
Bin echt beeindruckt!
riri