Mit dem öffentlichen Bus ging es weiter in Richtung Südosten von Mexiko, in den Bundestadt Oaxaca und dessen gleichnamigen Hauptstadt. Oaxaca gehört zusammen mit Chiapas zu den ärmeren Regionen von Mexiko, was aber nicht heisst, dass es dort gefährlich wäre oder die Leute keine Lebensfreude hätten. Nach der 5 stündigen Busfahrt am Vormittag mussten wir uns erstmal verpflegen, und für ein einfaches, aber wie in Mexiko immer schmackhaftes Mittagessen ist der Markt wie geschaffen. Dort haben wir die typischen Tlayudas probiert, Fladenbrot bestrichen mit Bohnenpaste, und dann mit Zutaten wie Salat, Fleisch, Avocado, Käse, Tomaten, usw. belegt. Diese Tlayudas werden dann wie in Mexiko üblich mit einer Salsa konsumiert.
Am nächsten Tag stand ein geführter Ausflug in das Umland von Oaxaca auf dem Programm. Die vermutlich grösste Attraktion in dieser Gegend sind die Ruinen von Monte Albán. Dieser Ort war die Hauptstadt der Zapoteken. Die Anlage wurde auf der Spitze von einem Berg gebaut, dessen Spitze dafür abgeflacht wurde. Es erinnerte mich ein wenig an Machu Picchu in Perú. Während der Blütezeit von Monte Albán im 5. und 6. Jahrhundert lebten schätzungsweise 30’000 Menschen dort. Später wurde die Anlage dann von den Mixteken übernommen, welche ihren Einfluss auf diese Region ausbreiten konnten.
Faszinierend ist wie bei fast all diesen amerikanischen Kulturen die Präzision und Stabilität mit welcher diese Tempelanlagen gebaut wurden, wenn man bedenkt dass diese Anlagen bis zu 2000 Jahre alt sind. Die Bedeutung von diesem Ort ist auch ersichtlich, wenn man auf die mexikanische 20 Peso Banknote schaut, dort ist dieser Ort nämlich abgebildet.
Weiter sind wir dann in einen kleinen Ort namens El Tule, wo wir einen imposanten Baum bestaunen konnten, den Árbol del Tule. Es handelt sich um eine Zypresse, dessen Stamm einen Umfang von satten 42 Metern hat. Das Alter des Baums ist nicht genau bekannt. Es wird zwischen 1’200 und 3’000 Jahren angegeben, was wirklich eindrücklich ist. Einige Kinder sind dort als „Fremdenführer“ engagiert, und sie zeigen den Touristen verschieden Formen im Stamm, welche an Tiere erinnern.
Nach einem schnellen Mittagessen auf dem Markt von El Tule sind wir dann weiter zu einem weiteren speziellen Ort namens Hierve el Agua. Es handelt sich dabei um Kalkstein Wasserfälle zwischen 12 und 30 Metern Höhe. Oben gibt es ein paar mehr oder weniger natürliche Pools, wo man sich drin erfrischen kann. Auch die Landschaft ist hier genau so, wie man sich Mexiko vorstellt. Hügeliges Gebiet, mit Kakteen und Agaven.
Nach diesem Erlebnis wollten wir noch die Herkunft von den farbigen mexikanischen Stoffe erforschen. Wir besuchten eine Weberei, wo uns die Herkunft dieser leuchtenden Farben erklärt wurden. Diese werden alle aus natürlichen Stoffen wie Wurzeln oder Pflanzen gewonnen, und dann verwendet um die Wolle zu färben.
Und dann gab es da noch etwas weiteres typisches aus dieser Region: Der Mezcal. Dieser aus diversen Agavensorten gefertigte Schnaps kommt ähnlich wie z.B. der Whisky in verschiedensten geschmacklichen Noten, welche wir herauszufinden versuchten. Der bei uns wohl bekannteste Mezcal Typ ist Tequila, welcher aus der blauen Agave gefertigt wird. Tequila ist aber nicht einmal die Hälfte der Story von diesem vielfältigen Agaven Schnaps.
Nach diesem sehr abwechslungsreichen Tag durften wir noch einen weiteren Tag die farbige Stadt Oaxaca auf eigene Faust erkunden, bevor wir am Abend in einen Nachtbus in Richtung Bundesstaat Chiapas gestiegen sind, wo wir dann am darauffolgenden Tag angekommen sind. Davon bald mehr!
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